Aus Swedenborgs Werken

 

Die Eheliche Liebe #0

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0. Die Wonnen der Weisheit betreffend die eheliche Liebe

Dann die Wollüste der Torheit betreffend die buhlerische Liebe

Von Emanuel Swedenborg

Aus der lateinischen Urschrift übersetzt

Dritte Auflage Nr. 1-233

Zweite Auflage Nr. 234 bis Schluß

Orthographisch und typographisch revidierte Abschrift von der Ausgabe 1891

Herausgegeben vom deutschen Swedenborg-Verein in Stuttgart 1891

1. Vorrede des Herausgebers dieser Abschrift

Abgeschrieben unbekannt.

Diese Abschrift wurde von Franz und Maria Kreuzwegerer mit der Ausgabe von 1891 textinhaltlich überprüft.

Franz Kreuzwegerer

St. Pölten, Jänner 2003

2. Vorrede des Herausgebers dieser Abschrift

Die zweite Überprüfung führte ich mittels ›Voice Reader‹ durch, d. h. ich ließ mir vom Programm ›Voice Reader‹ den Text vorlesen und ich las im Original mit.

Um bei den Korrekturen im PC möglichst keine Fehler zu machen (diese können vielfältig sein), habe ich die ›Originaldatei‹ mit dem Swedenborgtext zwei Mal kopiert. Eine Kopie verwendetete ich zum Vorlesen mit dem Programm ›Voice Reader‹. Die zweite Kopie wurde eine ›Kontrolldatei‹. Dann wurden in der ›Originaldatei‹ und in der ›Kontrolldatei‹ die Fehler ausgebessert. War der gesamte Text überprüft, wurden anschließend beide Dateien mittels ›Dateien überprüfen/vergleichen‹ abgeglichen. Bei dieser Überprüfung wird jede Ungleichheit angezeigt. Gab es keinen Unterschied, konnte ich davon ausgehen, daß beide Dateien identisch sind, und die Korrekturen fehlerfrei durchgeführt wurden.

In der EL wurden bei der zweiten Überprüfung neben Rechtschreibfehler ein ausgelassener Text gefunden - das bedeutet: Soweit es menschlich möglich ist, stimmt jetzt diese überarbeitete Abschrift mit der Originalausgabe überein.

In allen Schriften von Swedenborg liest man, wenn es sich um die Bibel, den Herrn als Wort und das göttlich Wahre in betreff des Herrn handelt, den Begriff ›Wort‹. Ich habe in der EL dafür die Schreibform WORT verwendet. Beispiel: Im Anfang war das WORT, und das WORT war bei Gott, ...

Diese Abschrift wurde in der alten Rechtschreibung belassen.

Folgende Auslassung wurde in der EL gefunden und berichtigt:

527. ... Hieraus kann erhellen, daß einem jeden das Böse oder Gute zugerechnet wird gemäß der Beschaffenheit seines Willens, der sich darin betätigt, und gemäß der Beschaffenheit seines Verstandes, der darüber denkt.

Franz Kreuzwegerer

St. Pölten, Februar 2012

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This translation from Latin into German was done by the German Swedenborg Society, in Stuttgart, in 1891. It was updated in 2003 by Franz and Maria Kreuzwegerer, St. Poelten, in 2003, and again in 2012. It is published by Swedenborg Verlag, in Zurich.

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Die Eheliche Liebe #234

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234. Von den Ursachen der Kälte, der Trennungen und Scheidungen in den Ehen

Hier, wo von den Ursachen der Kälte in den Ehen [die Rede ist], wird auch zugleich von den Ursachen der Trennungen und auch der Scheidungen gehandelt; der Grund ist, weil sie zusammenhängen; denn die Trennungen kommen nirgends anders her, als von der Kälte, die sich allmählich nach der Verehelichung einstellt, oder aus Ursachen, die nach der Verehelichung entdeckt werden und aus denen ebenfalls Kälte entsteht; die Scheidungen aber kommen aus Ehebrüchen, weil diese den Ehen ganz entgegengesetzt sind, und die Gegensätze verursachen Kälte, wo nicht bei beiden Teilen, so doch bei dem einen. Dies ist der Grund, warum die Ursachen der Kälte, der Trennungen und der Scheidungen in ein Kapitel zusammengefaßt werden. Aber der Zusammenhang der Ursachen wird klarer eingesehen, wenn man dieselben in ihrer Reihenfolge betrachtet. Die Reihenfolge derselben ist folgende:

I. Es gibt eine geistige Wärme, und es gibt eine geistige Kälte; geistige Wärme aber ist Liebe, und geistige Kälte ist Lieblosigkeit.

II. Geistige Kälte in den Ehen ist Entzweiung der Seelen und Zertrennung der Gemüter, und daraus [entsteht] Gleichgültigkeit, Uneinigkeit, Verachtung, Widerwillen, Abscheu, und infolgedessen endlich bei vielen Trennung von Bett, Schlafzimmer und Haus.

III. Der Ursachen der Kälte, wie sie aufeinanderfolgen, gibt es mehrere; einige sind innere, andere sind äußere, und wieder andere sind zufällige.

IV. Die inneren Ursachen der Kälte kommen von der Religion her.

V. Die erste der inneren Ursachen der Kälte ist die Verwerfung der Religion von beiden [Ehegatten.]

VI. Die zweite der inneren Ursachen der Kälte liegt darin, daß der eine [Gatte] Religion hat, der andere keine.

VII. Die dritte der inneren Ursachen der Kälte besteht darin, daß der eine [Gatte] eine andere Religion hat, als der andere.

VIII. Die vierte der inneren Ursachen der Kälte ist die Falschheit der Religion, die man in sich aufgenommen hat.

IX. Die oben angeführten Ursachen sind bei vielen die Ursachen der inneren Kälte, aber nicht auch zugleich die der äußeren.

X. Der äußeren Ursachen der Kälte gibt es auch mehrere, und die erste derselben ist die Ungleichheit der Gemüter und der Sitten.

XI. Die zweite der äußeren Ursachen der Kälte besteht darin, daß man glaubt, die eheliche Liebe sei eins mit der buhlerischen Liebe, nur daß diese nach dem Gesetz unerlaubt, jene aber erlaubt sei.

XII. Die dritte der äußeren Ursachen der Kälte ist der Streit um die Herrschaft zwischen den Ehegatten.

XIII. Die vierte der äußeren Ursachen der Kälte ist vorhanden, wenn man sich keinem Studium oder Geschäft widmet, wovon die Folge ausschweifende Begierde ist.

XIV. Die fünfte der äußeren Ursachen der Kälte ist die äußere Ungleichheit des Standes und der Stellung.

XV. Ursachen der Trennungen gibt es auch einige.

XVI. Die erste Ursache rechtmäßiger Trennung ist eine fehlerhafte Beschaffenheit des Gemüts.

XVII. Die zweite Ursache rechtmäßiger Trennung ist eine fehlerhafte Beschaffenheit des Leibes.

XVIII. Die dritte Ursache berechtigter Trennung ist das Unvermögen vor der Ehe.

XIX. Der Ehebruch ist Ursache der Ehescheidung.

XX. Zufällige Ursachen der Kälte gibt es auch mehrere; und die erste von diesen ist die aus der fortwährenden Berechtigung entstehende Gleichgültigkeit [commune ex jugi licito].

XXI. Die zweite der zufälligen Ursachen der Kälte ist, daß das Zusammenleben mit der Ehegattin als ein durch Ehebund und Gesetz erzwungen und nicht frei erscheint.

XXII. Die dritte der zufälligen Ursachen der Kälte ist Zudringlichkeit von seiten der Gattin, und ihr zu häufiges Reden von der Liebe.

XXIII. Die vierte der zufälligen Ursachen der Kälte ist, wenn der Mann bei Tag und bei Nacht von der Gattin denkt, sie wolle [ehelichen Umgang], und umgekehrt, wenn die Gattin vom Mann denkt, er wolle denselben nicht.

XXIV. Wie die Kälte im Gemüt ist, so ist sie auch im Leib; und in dem Grad, wie jene Kälte zunimmt, wird auch das Äußere des Leibes verschlossen.

Es folgt nun die Erklärung dieser Sätze.

  
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This translation from Latin into German was done by the German Swedenborg Society, in Stuttgart, in 1891. It was updated in 2003 by Franz and Maria Kreuzwegerer, St. Poelten, in 2003, and again in 2012. It is published by Swedenborg Verlag, in Zurich.